Medizinische Anwendungsgebiete von CBD

Die medizinische Wirkung von Cannabis ist nicht erst seit heute bekannt. Schon zu vorchristlicher Zeit spielte die Hanfpflanze in vielen Kulturen eine wichtige Rolle in Heilungszeremonien. Derzeit erlebt Cannabis zur medizinischen Anwendung eine wahre Renaissance – die Nachfrage nach dem Cannabinoid CBD wächst stetig. Kein Wunder – CBD (Cannabidiol) besitzt aufgrund seines Reichtums an wertvollen Pflanzenstoffen ein breit gefächertes Wirkungsspektrum. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten Anwendungsgebiete von A – Z vor.

Artikel veröffentlicht am: 11.03.2019 

Medizinische Anwendungsgebiete von CBD
Hanföl und Blüten – Medizinische Anwendungsgebiete von CBD

 

ADHS

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung tritt zwar hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen auf, doch sind auch Erwachsene davon betroffen. Erkrankte reagieren impulsiv, leiden unter Konzentrationsstörungen und motorischer Unruhe. Eine Behandlung mit CBD kann durch seine beruhigende Wirkung zur Linderung dieser Symptome beitragen. Cannabidiol trägt außerdem zur Harmonisierung der Cortisol- und Dopaminwerte bei, die bei ADHS aus dem Gleichgewicht geraten sind.

Allergien

Allergien sind weltweit im Vormarsch. Hierzulande leidet jeder Dritte daran. In der Regel sind Allergiker auf die Einnahme von Antihistaminika angewiesen, die mit beträchtlichen Nebenwirkungen einhergeht. Allergieforscher untersuchen seit Langem CBD als Alternative – denn CBD besitzt eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung. CBD reguliert über unser körpereigenes Endocannabinoid-System die Immunreaktion und mildert so die Symptome.

Angststörungen

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Beeinträchtigungen unserer Zeit. Das Cannabinoid CBD besitzt Angst lösende Eigenschaften und kann eine willkommene Alternative zu Beruhigungspillen und Psychopharmaka sein. CBD dockt an bestimmte Neurotransmitter an und hemmt dort die Ausschüttung von Botenstoffen, die Angst auslösen. Zudem hat Cannabidiol beruhigende Eigenschaften. Diese Wirkung ist durch mehrere Studien belegt.

Neuronale Basis für anxiolytische Wirkungen von Cannabidiol (CBD) bei allgemeiner sozialer Angststörung: ein vorläufiger Bericht. [EN] (Department of Neurosciences and Behavior, Division of Psychiatry, University of São Paulo, Ribeirão Preto, São Paulo, Brazil. jcrippa@fmrp.usp.br, 2010)

Asthma

Bei einem Asthmaanfall verkrampft sich die Muskulatur der Bronchien und die Bronchialschleimhaut schwillt an – der Patient leidet an Luftnot. Durch seine abschwellende und entkrampfende Wirkung kann CBD beitragen, die Symptome zu lindern. Ganz nebenbei dämpft Cannabidiol durch seine beruhigenden Eigenschaften die mit der Atemnot verbundene Angst. Die Wirkung von CBD bei Asthma konnte in mehreren Studien bestätigt werden.

Die Aktivierung von Cannabinoidrezeptoren verhindert asthmaähnliche Reaktion bei Meerschweinchen. (EN) (Department of Preclinical and Clinical Pharmacology, University of Florence, Florence, Italy., 2008)

Alzheimer

Auch bei neurodegenerativen Erkrankungen rückt CBD als Heilmittel immer mehr in den Fokus. Die Forschung beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Frage, ob Cannabinoide die Gehirnleistung alter und dementer Menschen verbessern können. Für Alzheimer ist unter anderem eine Entzündung des Nervengewebes verantwortlich, die auch das körpereigene Endocannabinoid-System verändert. Wie es scheint, greift Cannabidiol mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften ein, schützt das Nervensystem und hemmt das Absterben von Nervenzellen. Es gibt sogar Hinweise, dass CBD zum Wachstum neuen Nervengewebes anregen kann.

Das therapeutische Potenzial des Endocannabinoidsystems für die Alzheimer-Krankheit. (Neuroscience Research Australia, Randwick, NSW, Australia. t.karl@neura.edu.au, 2012)

Chronische Schmerzen

Ständige Schmerzen stellen im Alltag eine erhebliche Belastung dar. Besonders schmerzende Gelenke beinträchtigen die Mobilität der Betroffenen. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung kann CBD bei entzündlich-degenerativen Erkrankungen wie Arthritis und Arthrosezu einer Verbesserung der Symptome und damit zu mehr Lebensqualität beitragen. Dies belegen zahlreiche Studien.

Transdermales Cannabidiol reduziert das Entzündungs- und Schmerzverhalten in einem Rattenmodell für Arthritis (Department of Pharmaceutical Sciences, University of Kentucky College of Pharmacy, Lexington, KY, 40536-0082, USA.; Department of Physiology, University of Kentucky College of Medicine, Lexington, KY, 40536-0298, USA., 2015)

Depressionen

Was mit Dauerstress anfängt, endet häufig in einer Depression. Depression ist viel mehr als eine vorübergehende Stimmungsschwankung, denn sie hat auch Auswirkungen auf das Gehirn: Die Produktion von Serotonin und Dopamin ist gehemmt. Die Botenstoffe gelten als “Wohlfühlhormon” und “Glückshormon”. Hier setzt Cannabidiol an. Es nimmt Einfluss auf verschiedene Rezeptoren, die die Ausschüttung dieser Botenstoffe steuern, und übt eine stabilisierende Wirkung auf das Endocannabinoid-System aus. Dadurch wird die Stimmung positiv beeinflusst und Stress kann besser verarbeitet werden. Begleitsymptome wie Schlafstörungen, stetige Müdigkeit und Antriebslosigkeit lassen nach.

Dysfunktion des Endocannabinoidsystems bei Gemütszuständen und verwandten Störungen (Department of Psychiatry, University of Newcastle upon Tyne, Newcastle upon Tyne, UK. c.h.ashton@ncl.ac.uk, 2011)

Diabetes

Laborstudien an Mäusen legen nahe, dass CBD hilfreich zur Vorbeugung von Diabetes Typ II sein könnte. Pharmazeuten arbeiten bereits an einem CBD-haltigen Medikament, das tägliche Insulingaben bei Diabetikern überflüssig machen könnte. Das zeigt, welche Rolle Cannabidiol bei der Bekämpfung von Diabetes Typ II einnehmen könnte. Schon 2014 stellten US-amerikanische Forscher einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und niedrigen Blutzuckerwerten fest (Eine Zusammenfassung der vielversprechenden epidemiologischen Studien, Natural Medicin Journal). Auch zeigte sich, dass die Entzündungsparameter der Bauchspeicheldrüse zurückgingen.

Epilepsie

Wer an Epilepsie oder dem Dravet-Syndrom leidet, kann jetzt auf Cannabidiol hoffen. Anlass zu dieser Hoffnung geben verschiedene an Epilepsiepatienten durchgeführte Studien. Sie belegen, dass Krampfanfälle bei der Einnahme von CBD deutlich seltener auftreten. Doch nicht nur das: CBD konnte offenbar durch epileptische Anfälle verursachte Schädigungen des Nervensystems verringern. Cannabidiol scheint eine schützende Wirkung auf Neuronen zu haben.

Epilepsie: Cannabidiol beugt Anfällen beim Dravet-Syndrom vor (Deutsche Ärzteblatt)
Offene Anwendung von CBD (Epidiolex®) bei Patienten mit CDKL5-Mangelstörung und Aicardi-, Dup15q- und Doose-Syndromen (u.a. New York University School of Medicine, NY, United States. Electronic address: od4@nyu.edu., 2018)

Fibromyalgie

Das medizinische Potenzial von CBD zeigt sich auch bei Fibromyalgie. Die nicht heilbare und schwer zu diagnostizierende Erkrankung ist mit chronischen Schmerzen und Depressionen verbunden, die mit üblichen Medikamenten kaum zu behandeln sind. Hier kann CBD mit seinen schmerzlindernden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften sowohl die physische als auch die psychische Symptomatik effektiv lindern und zu neuer Lebensqualität beitragen.

Glaukom

Der sogenannte Grüne Star geht mit einem stetig steigenden Augeninnendruck einher, der unbehandelt zur Erblindung führt. Erste experimentelle Studien weisen darauf hin, dass CBD zur Senkung des gefährlichen Augeninnendrucks beitragen kann.

Hautprobleme

Wie vielseitig CBD eingesetzt werden kann, zeigt sich auch bei verschiedensten Hautproblemen. Vor allem Menschen, die unter Ekzemen, Akne oder Schuppenflechte (Psoriasis) leiden, können von CBD profitieren. Seine entzündungshemmenden und immunstärkenden Eigenschaften wirken sich positiv auf vielerlei Hautprobleme aus.

Krebs

Das vorweg: CBD ist sicherlich kein neues Heilmittel gegen Krebs. Allerdings legen zahlreiche Studien nahe, dass Cannabidiol das Wachstum von Krebszellen hemmen kann. Auf diesem Gebiet wird derzeit intensiv geforscht, um diese Wirkung eindeutig belegen zu können.

Cannabidiol (CBD) ist ein neuartiger Inhibitor für die Freisetzung von Exosomen und Mikrovesikeln (EMV) bei Krebs (u.a. Cellular and Molecular Immunology Research Centre, School of Human Sciences, London Metropolitan University, London, United Kingdom., 2018)

Doch auch in anderer Hinsicht kann Cannabidiol krebskranken Menschen hilfreich sein. CBD ist in der Lage, unangenehme Nebenwirkungen einer Chemotherapie wie Übelkeit und Brechreiz deutlich zu verringern. Außerdem lindert CBD die Schmerzen und wirkt appetitanregend.

Eine Studie zur Untersuchung der Langzeitsicherheit und Verträglichkeit von THC / CBD-Mundschleimhautspray und Mundschleimhaut-THC-Spray bei Patienten mit krebsbedingten Schmerzen, die gegenüber starken Opioid-Analgetika widerstandsfähig sind. (Shropshire and Mid-Wales Hospice, Shrewsbury, Shropshire, United Kingdom. jeremyjohnson@severnhospice.org.uk, 2012)

Morbus Crohn

Gegen die chronisch entzündliche Darmerkrankung kann die Schulmedizin bisher keine Therapie bieten, die zur Heilung führt. Auch CBD kann die für Betroffene stark belastende Darmerkrankung nicht heilen – doch kann es durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften zur Linderung der Symptome beitragen. Viele an Morbus Crohn Erkrankte berichten über eine Verringerung von Unwohlsein und Übelkeit, eine Zunahme des Appetits, weniger Schmerzen und moderater verlaufende Krankheitsschübe.
Cannabisöl kann Symptome bei Morbus Crohn reduzieren (Healthline.com)

Multiple Sklerose

Auch bei der bisher unheilbaren Autoimmunerkrankung rückt CBD immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Multiple Sklerose schreitet, einmal ausgebrochen, unerbittlich fort. Im Verlauf der Nervenerkrankung werden durch Entzündungen in Hirn und Rückenmark immer mehr Nervenfasern zerstört – die Reizweiterleitung ist gestört. In der Folge kommt es zu schweren Koordinationsstörungen, Muskelverkrampfungen und Schwäche. Patienten berichten bei der Einnahme von CBD über eine merkliche Verbesserung dieser Symptome.

Parkinson

Die degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems geht mit unkontrollierbarem Zittern, unsicherem Gang und Steifheit einher – mitunter ist auch die kognitive Gedächtnisleistung betroffen. Da CBD in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, übt es einen positiven Einfluss auf die Nervenzellen aus. So soll es Tremor und Steifheit verbessern und zum allgemeinen Wohlbefinden von Parkinsonkranken beitragen. Zwar liegen bisher keine belastbaren Studien zu dieser Wirkung vor, doch Erfahrungsberichte von Betroffenen sprechen eine deutliche Sprache.

Schlaflosigkeit

Unsere Leistungsfähigkeit hängt in bedeutendem Maße von einem guten Schlaf ab. Immer mehr Menschen leiden unter Schlafstörungen, die Alltag und Gesundheit beeinträchtigen. Im Gegensatz zu Schlafmitteln oder Beruhigungsmedikamenten hat CBD keine Nebenwirkungen und macht nicht abhängig. Eine der herausragendsten Eigenschaften von Cannabidiol ist sein beruhigender Effekt, der sich positiv auf unser Schlafverhalten auswirkt.

Stress

Häufig hat unser Alltag so viele Stresssituationen zu bieten, dass es schwerfällt zu entspannen. Bei Stress steigt der Adrenalinpegel im Blut deutlich an, um für jede Situation gewappnet zu sein. Kommt es zum Dauerstress, bleibt auch der Adrenalinpegel hoch – die Entspannung will und kann nicht kommen. Cannabidiol kann durch Andocken an bestimmte Rezeptoren die Ausschüttung von Stresshormonen hemmen und so effektiv den Adrenalinspiegel senken.

Suchtentwöhnung

Vermehrt ist CBD auch zur Suchtentwöhnung im Gespräch. Natürlich kann Cannabidiol nicht beim Entzug von harten Drogen helfen – doch nach Erfahrungsberichten kann es das Verlangen bei Raucherentwöhnung und Abstinenz von Alkohol senken.

Übelkeit

Übelkeit und Brechreiz können viele Ursachen haben – von der Reisekrankheit über eine Magenverstimmung bis hin zur Nebenwirkung bei einer Chemotherapie. Cannabidiol kann in allen Fällen als wirksames Gegenmitteleingesetzt werden. Durch die Interaktion mit bestimmten Serotoninrezeptoren wirkt CBD effektiv Übelkeit entgegen – selbst bei sehr geringer Dosierung.

CBD – Anwendung bei Tieren

Die Anwendung von Cannabidiol beschränkt sich keineswegs auf den Menschen – CBD ist auch für unsere geliebten Vierbeiner geeignet. Das liegt daran, dass auch unsere Haustiere ein Endocannabinoid-System besitzen, mit dem Cannabidiol interagieren kann.

Beim Tier bedient sich CBD derselben Wirkmechanismen wie beim Menschen und übt einen ähnlichen Effekt aus. Daher ist das Anwendungsgebiet ebenso breit wie beim Menschen. Besonders gut eignet sich Cannabidiol durch seine beruhigende Wirkung für Tiere in Stresssituationen oder sehr ängstliche Tiere. Auch ist die Gabe von CBD sinnvoll, wenn ein Tier neu einzieht. Als nützlich erweist sich das Cannabinoid auch, wenn das Tier Schmerzen leidet oder für alte Tiere in den letzten Stunden ihres Lebens.

Fazit

Wie wir gesehen haben, steckt in CBD viel Potenzial, wenn es um den medizinischen und gesundheitlichen Nutzen geht. Kaum ein Wirkstoff hat so viele Anwendungsmöglichkeiten wie Cannabidiol – hier wurden nur die wichtigsten Erkrankungen und Beschwerden behandelt, die CBD lindern kann. Trotzdem ist Cannabidiol kein Allheilmittel, das bei jeder Erkrankung Besserung oder gar Heilung verspricht. Doch konnte seine Wirksamkeit bereits in zahlreichen Studien wissenschaftlich bewiesen werden. Cannabidiol hat neben seiner vielfältigen Verwendbarkeit noch einen weiteren Vorteil zu bieten. Wer sich für die Einnahme eines CBD-Präparats entscheidet, hat im Gegensatz zu Medikamenten keine nennenswerten Nebenwirkungen zu erwarten. Also einfach mal ausprobieren!