Wie werden CBD Produkte hergestellt?

Cannabis für medizinische Zwecke
Cannabis für medizinische Zwecke

CBD (Cannabidiol) wird als Naturheilmittel zur therapeutischen Anwendung immer beliebter. Kein Wunder – verspricht es doch bei den unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen Besserung. Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabidiol aus Cannabis zu extrahieren. Meist sind CBD Produkte als CBD Öl oder CBD Kristalle zu haben. Wir haben uns die verschiedenen Herstellungsverfahren einmal näher angeschaut und allerhand Wissenswertes für Sie zusammengetragen.

Artikel veröffentlicht am: 01.03.2019 

Die richtige Cannabispflanze macht’s

Zur Herstellung von CBD für medizinische Zwecke werden hauptsächlich die Blütenstände von weiblichen Cannabispflanzen – in geringem Umfang auch deren Blätter verwendet. Verarbeitet werden Cannabissorten mit einem hohen Gehalt an Cannabidiol (CBD) und einem geringen Anteil an Tetrahydrocannabinol (THC). Das Rausch erzeugende THC ist in verschwindend kleinen Mengen enthalten, die 0,2 % nicht überschreiten. CBD selbst besitzt keine psychoaktive Wirkung.

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Schonend und effizient – das CO2 Extraktionsverfahren

Das geläufigste Verfahren zur Herstellung von Cannabis Extrakt ist die technisch aufwendige Hochdruckextraktion mit Kohlendioxid. CO2 fungiert hier als Medium, das die Inhaltsstoffe aus der Pflanze herauslöst. Die Extraktion mittels Kohlendioxid wird seit Längerem industriell zum Entkoffeinieren von Kaffee genutzt.

Kohlendioxid als Lösemittel

CO2 kommt auch zu geringen Teilen in unserer Atemluft vor. Kohlendioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, das stark lösende Eigenschaften besitzt. Beim CO2 Extraktionsverfahren wird das Gas mit hohem Druck durch die zerkleinerten (mazerierten) Cannabispflanzen geleitet. Dabei löst es alle Inhaltsstoffe 1:1 heraus – zurück bleibt der Extrakt. Das hindurchströmende Gas hinterlässt keinerlei Rückstände im Endprodukt.

Alle Pflanzenstoffe bleiben erhalten

Der große Vorteil des CO2 Extraktionsverfahrens: Das Verfahren kommt ganz ohne chemische Lösungsmittel aus. Alle Substanzen der Cannabispflanze bleiben unverfälscht im Vollspektrum erhalten. Deshalb wird das Endprodukt häufig auch als Ganzpflanzenextrakt bezeichnet. Der Extrakt enthält nicht nur Cannabinoide und Terpene, sondern auch wichtige Spurenelemente und Nährstoffe, Flavonoide, Vitamine und Mineralstoffe, die in Cannabis vorkommen.

Synergieeffekt potenziert die Wirkung

Diese Tatsache wirkt sich deutlich auf den therapeutischen Effekt aus, der mit dem Extrakt zu erzielen ist. Sind alle Substanzen der Pflanze im Extrakt präsent, potenziert sich der gesundheitliche Nutzen. Extrakte dieser Art sind schon in moderater Dosierung höchst effizient. Dies ist auf den sogenannten Entourageeffekt zurückzuführen. Er tritt ein, wenn einzelne Komponenten optimal zusammenwirken. Daraus ergibt sich eine heilsame Synergie, bei der das Ganze wertvoller ist als die Summe seiner Teile.

So werden CBD Kristalle hergestellt

CBD Kristalle
CBD Kristalle


Eine weitere Form des Extrakts ist das sogenannte CBD Isolat. Wie der Name schon nahelegt, enthält das Isolat nur ein einziges Cannabinoid der insgesamt rund 100 Cannabinoide von Cannabis: Cannabidiol. Alle anderen Bestandteile der Cannabispflanze werden durch Raffinieren entfernt. Es entsteht ein CBD Produkt in nahezu reiner isolierter Form (99,9 %). Das Ergebnis ist ein weißes kristallines Pulver ohne Geschmack und Geruch. CBD Kristalle lassen sich in kleinen Mengen zu Speisen hinzufügen oder Cremes zur äußeren Anwendung beimengen. CBD Isolat dient auch als Basis für manche CBD Öle. Mitunter wird zusätzlich CBD Isolat zugesetzt, um einen höheren CBD Gehalt zu erreichen.

Der Nachteil: CBD Isolat besitzt keinen Synergieeffekt, da alle anderen Cannabinoide, Terpene und Pflanzensubstanzen fehlen. Die reine Form des CBD wird meist von Menschen gewählt, die aus den verschiedensten Gründen ein gänzlich THC-freies Produkt ohne psychoaktive Wirkstoffe bevorzugen.

Selbst CBD Extrakt herstellen

Für den Hausgebrauch ist auch die Extraktion von CBD mittels Alkohol oder Öl möglich. Durch mehrmaliges Erhitzen und Filtern getrockneter und zerkleinerter Cannabispflanzen in reinem Alkohol oder Öl lässt sich eine Art CBD Konzentrat herstellen. Allerdings können diese selbst gemachten Extrakte nicht mit professionell hergestellten CBD Produkten mithalten.

Herstellungsverfahren von CBD ÖL

Cannabis für medizinische Zwecke
Cannabis für medizinische Zwecke


Um CBD Öl herzustellen, werden Hanfsamen schonend zu Öl gepresst und mit den im CO2 Extraktionsverfahren gewonnenen CBD Extrakt homogenisiert. Dadurch besitzt das so hergestellte Öl das ganze Spektrum an wertvollen Pflanzenstoffen. Um eine höhere Konzentration an CBD zu erreichen, werden dem Öl mitunter zusätzlich Extrakte aus CBD Destillaten zugesetzt.

Doch das ist nicht das einzige Herstellungsverfahren von CBD Öl. CBD Öle können auch auf Basis von Trägerölen und Cannabidiol aus CBD Isolaten, also CBD Kristallen hergestellt sein. Diese CBD Öle enthalten ebenso viel wertvolles Cannabidiol – besitzen jedoch nicht den berühmten Entourageeffekt, da sie keine anderen Inhaltsstoffe von Cannabis enthalten.

 

CBD Öl oder CBD Kristalle – was ist mehr zu empfehlen?

Beide Darreichungsformen haben Vor- und Nachteile für den Konsumenten. Wenden wir uns zunächst dem CBD Öl zu. Es ist, abhängig von seinem therapeutischen Verwendungszweck, in CBD Konzentrationen zwischen 5 und 25 % zu haben. Im Unterschied zu CBD Kristallen haben Öle, die auf CBD Extrakten basieren, einen heilsamen Synergieeffekt zu bieten. Er beruht auf dem Zusammenspiel aller in der Cannabispflanze enthaltenen Inhaltsstoffe, die sich in der Wirkung gegenseitig ergänzen.

Vorteile von CBD Öl:

  • schnelle Wirkung
  • einfach und ohne Hilfsmittel anzuwenden
  • zusätzlicher Effekt durch Entourageeffekt
  • leicht zu dosieren und einzunehmen
  • kaum Nebenwirkungen

Nachteile:

  • bitterer Geschmack

Kristalle des CBD Isolats sind vielseitig verwendbar: Sie lassen sich verdampfen, in Öl auflösen, pur unter die Zunge geben, in Speisen und Getränke oder Creme mischen. Selbst unter Tabak gemischt entfalten sie ihre Wirkung. Da die Kristalle aus nahezu reinem CBD bestehen, ist auch die Wirkung entsprechend stärker. Dies gilt vor allem für die direkte orale Aufnahme. Wer zum ersten Mal CBD zur therapeutischen Nutzung verwendet, ist als Einsteiger besser mit CBD Öl bedient. So lässt sich die individuell notwendige Menge leichter herausfinden und dosieren.

Vorteile von CBD Kristallen:

  • vielseitige Verwendungsmöglichkeiten
  • schnelle und starke Wirkung bei oraler Einnahme
  • kein bitterer Nachgeschmack, da geruchs- und geschmacksneutral
  • enthält kein THC

Nachteile:

  • kein Entourageeffekt
  • für Einsteiger zunächst schwer dosierbar

Fazit

Welches CBD Produkt am besten geeignet ist, hängt letztlich auch von persönlichen Vorlieben ab. Ihre Wirkung erzielen beide – ob nun CBD Öl oder CBD Kristalle. Allerdings ist es wichtig, die Unterschiede in Herstellung und Wirkung zu kennen, um das Produkt auszuwählen, das sich am besten an die eigenen Bedürfnisse anpasst.

Weitere Informationen zur CBD-Herstellung, Quellen

    1. Video zur Herstellung von CBD Kristallen (YouTube-Video)